Bienen können stechen
jedoch nur die weiblichen Exemplare (die Arbeiterinnen und eher theoretisch auch die Königin). Die Männer (die Drohnen) haben gar keinen Stachel...
Sie können sich somit auch nicht verteidigen, wenn sie im Spätsommer (als unnütze Fresser) von der weiblichen Übermacht aus dem Stock vertrieben (oder gar abgestochen) werden. Der Stechapparat ist das „dicke Ende" des Hinterleibs. Der Stachel ist ein aus zwanzig Teilen bestehender ausgeklügelter Mechanismus. Beim Stechen veranlassen Bauelemente wie Spangen, Winkel und Platten durch hebelartiges Ineinandergreifen, dass die zwei vorhandenen Stechborsten bewegt werden. Abwechselnd dringen diese Stechborsten immer tiefer in die Haut des Feindes ein. Falls dieser Feind ein Insekt ist, kann die Biene den Stachel meist wieder aus dem gegnerischen Chitinpanzer herausziehen. Wurde ein Wirbeltier oder ein Mensch gestochen, so bedeutet dies für die Biene den sicheren Tod. Durch die Widerhaken bleibt der Stachel in der elastischen Haut dieser Gegner haften. Die Biene versucht loszukommen und reißt sich selbst schließlich ihren gesamten Stechapparat mitsamt Giftblase aus dem Körper. Die Bewegungen der Stechborsten gehen trotzdem weiter, so dass der Stachel immer tiefer in die Haut eindringt. Durch die Bewegung wird auch immer mehr Gift in den Feind „gepumpt". Würde man nun versuchen diesen Stachel mit zwei Fingern oder noch schlimmer mit einer Pinzette aus der Haut herauszuziehen, so würde man diese Injektion mit Bienengift kräftig unterstützen. Nach einem Stich sollte der Stachel so schnell wie möglich mit dem Fingernagel „weggekratzt" werden. Wenn man dabei vermeidet auf die Giftblase zu drücken, so gelangt weniger Bienengift in den Körper. Der Schmerz wird durch das Gift und nicht den Stich ausgelöst. Bienengift ist grundsätzlich ein sehr starkes Gift. Da Bienen aber sehr klein sind und auch nur geringe Mengen Gift abgeben können sind Bienenstiche nur für Menschen mit allergischen Reaktionen bedrohlich. Bienengift findet auch in der Medizin seine Anwendung. Es ist vor allem bei rheumatischen Muskel-, Nerven- oder Gelenkerkrankungen wirksam. Nicht wenige Imker haben mit diesem Hobby angefangen um ihre rheumatischen Beschwerden durch einen gelegentlichen Bienenstich zu lindern.