Der erste namentlich bekannte Imker der Region war ein Knecht namens Hagenbach aus dem Dorf Gersbach bei Todtmoos. Seinen Namen entdeckte der bekannte Heimatforscher Paul Eisenbeis aus Görwihl auf einer 700 Jahre alten Urkunde, die sich mit der Gründungslegende der Todtmooser Wallfahrtskirche aus dem 13. Jahrhundert beschäftigte (siehe Artikel: "Wer war der erste Imker in unserer Region?"). Der Gründer der Kirche, der Pfarrer Dietrich von Rickenbach, hatte für seinen Lebensunterhalt auch einen Wald von seinem Landesherrn Ludwig von Habsburg zur Verfügung gestellt bekommen. Genau in diesem Wald besaß ein Knecht namens Hagenbach einen "ymen" (was mit Bienenstock übersetzt werden kann). Der Urkunde nach bat der Pfarrer den Grafen für sich und seine Kirche um den Zehnten an Honig und Wachs von Hagenbachs "ymen".
Was für eine Art von Imkerei könnte dieser Knecht aus Gersbach wohl betrieben haben? Da dieser bereits Steuern zahlende Imker Hagenbach seine "ymen" im Wald und nicht etwa in der Nähe seines Dorfes oder gar Hauses stehen hatte war er wohl eher noch kein Korbimker. Vermutlich hatte er aber schon mit Bienen besetzte hohle Bäume markiert und räuberte von Zeit zu Zeit deren Inhalt aus. Im Gegensatz zu den ersten Honigjägern, die es schon in der Steinzeit gab, hat er seine Bäume nicht ohne Rücksicht auf die Überlebenschancen des Bienenvolkes ausgeplündert. Da der Pfarrer mit einem jährlichen Anteil der Honig- und Wachsernte dieses "ymens" rechnete, wird dieser Knecht schon nachhaltig gewirtschaftet haben. Ihm dürfte auf jeden Fall bekannt gewesen sein, dass Bienen wieder in ihre Behausung zurückkehren, falls beim Ausräumen nicht alles zerstört wurde. Mit etwas Zurückhaltung bei der Ernte ersparte er sich so die spätere Suche nach immer anderen, mit Bienen besetzten Bäumen. Regelmäßige Ernten und in Folge dem Pfarrer seine geregelte Steuereinnahme wurden so gesichert. Die frühen Rodungssiedler, die im oberen Albtal auf viele mit Bienen besetzte Eichen stießen und den Ort daraufhin "Immeneich" nannten dürften mit ihrem Zufallsfund weniger rücksichtsvoll umgegangen sein.
Hagenbach könnte aber auch schon zu denen gehört haben die wussten, dass es noch leichtere "Beute" gibt, wenn Bäume in angenehmerer Höhe selbst ausgehöhlt werden. Solche Höhlungen wurden dann bis auf einen kleinen Eingang wieder mit einem Brett verschlossen. Nachdem so ein Hohlraum dann von einem Bienenschwarm tatsächlich gefunden und besetzt wurde, brauchte der Besitzer zum einen weniger hoch zu klettern und zum zweiten musste er für die Ernte auch nur noch das vorher angebrachte Brett abnehmen um an die Waben heranzukommen.
Erst in späterer Zeit ist solchen Honigjägern vermutlich klar geworden, dass es eigentlich nur auf den hohlen Teil des Baumes ankommt um Bienen eine attraktive Wohnung zu bieten. Was lag also näher als nur noch ausgehöhlte, kurze und damit transportable Baumabschnitte aufzustellen. Diese brauchten auch nicht mehr unbedingt im Wald stehen sondern konnten in die Nähe der eigenen Wohnung mit Bienen besetzt werden. Damit war beträchtliche Wegezeit gespart und die so genannte Klotzbeute erfunden. Solche Beuten wurden im Laufe der Entwicklung mit zum Teil aufwändigen Schnitzereien verschönert. Sehr üblich war es ein Gesicht in die Beute zu schnitzen und das Flugloch genau im Mund anzubringen. Solch eine bewohnte Klotzbeute kann am Lehrbienenstand im Andelsbachtal besichtigt werden.
Als aber erkannt wurde, dass tatsächlich nur der Hohlraum wichtig ist wurden auch andere Werkstoffe für die künstlichen Bienenbehausungen verwendet. Eine besonders inteligente Form der späteren Entwicklung war der hier im Schwarzwald übliche "Alemannische Rumpf". Bei den höheren, meist norddeutschen Varianten der Korbimkerei wurden die Bienen zur Ernte oft abgetötet, da man sonst schlecht an die Honigwaben herankam. Der Honig wurde dann mitsamt der Brut aus dem Wachs gepresst. Diese für heute Verhältnisse ziemlich unappetitliche Angelegenheit hörte erst im vorletzten Jahrhundert mit der Erfindung des mobilen Wabenbaus auf. Ganz im Gegensatz dazu garantierte aber der Alemannische Rumpf schon damals eine nachhaltige Imkerei. Der Korb hatte dazu bewußt kein eigenes Flugloch, sondern es war im hölzernen Bodenbrett, auf dem der Korb mehr oder weniger lose stand eingeschnitzt. Da Bienen damals wie heute ihre Vorräte immer möglichst weit vom Eingang entfernt einlagern war der Honig bei diesem flachen Korb immer im hinteren Teil untergebracht. Zur Ernte wurde der Korb vom Bodenbrett abgehoben und umgedreht. Diese Bauformen nannte man deshalb auch Stülper. Der Honig konnte jedenfalls ohne der Brut größeren Schaden zufügen zu müssen aus dem hinteren Teil herausgeschnitten werden. Die Bauern, denen die Bienen gehörten, kümmerten sich meist nicht selbst um diese Arbeit sondern haben dieses Geschäft von Spezialisten, den so genannten Immeschniedern, erledigen lassen. Die Ernte fand dann auch nicht etwa zur Zeit des Höchstbestandes an Honig statt, sondern erst nachdem die Bienen den Winter dank der eigenen Vorräte überlebt hatten. Bei der Ernte im zeitigen Frühjahr (im März um Lichtmess) beließ der Immeschnieder dann auch noch so viel Honig im Korb, wie die Bienen bis zum Frühjahrserblühen für ihr eigenes Überleben benötigten. Den so abgeernteten Korb stellte er zum Schluss um 180 Grad gedreht wieder auf das Bodenbrett. Da die Bienen wieder ihre Vorräte zum Schutz vor Räubern weit entfernt vom Eingang unterbringen wollten, wanderte die Brut im Laufe des Frühjahres wieder in Richtung Flugloch. Die dafür frisch gebauten Waben sicherten einen hygieneischen Wabenbau und damit ein gesundes Bienenvolk.
Aber auch im Schwarzwald endete die lange Zeit der Korbimkerei dann mit der Erfindung des mobilen Wabenbaus im vorletzten Jahrhundert. Eine Imkerei wie sie noch vom dem Knecht Hagenbach betrieben wurde ist heute nicht mehr möglich. Seit der Einschleppung der Varroamilbe aus Südostasien können Bienen ohne die Hilfe eines Imkers nicht mehr überleben. Die Zeit der freilebenden Bienen in ausgehöhlten Bäumen endete damit endgültig vor knapp 30 Jahren.