Für kein andere Nahrungsmittelproduktion werden auch nur annähernd so große Strecken zurückgelegt wie für Honig. Immerhin müssen die Bienen für ein 500g Glas rund vierzigtausend mal ausfliegen. Dafür besuchen sie zwei bis siebenmillionen Blüten. Die Bienen legen dabei eine Strecke zurück, die dem dreifachen Erdumfang entspricht. Bei gutem Wetter kann ein Bienenvolk so pro Tag Nektar oder Honigtau für mehrere Kilogramm Honig einbringen. Leider ist das Wetter und vor allem das "Trachtangebot"* nicht so, dass dies bei diesem Saisongeschäft täglich passieren könnte. Durchschnittlich werden aber etwa 20 kg Honig je Volk und Jahr vom Imker geerntet (zwischen Null und fünfzig Kilo im Jahr). Immerhin haben die Bienen es dafür dann doch noch rund 120 mal um die Erde geschafft und das im Gegensatz zu anderen "Transportfliegern" mit vorbildlicher Ökobilanz.
Auch für den Gesetzgeber ist dabei "Honig" entstanden, und zwar als...
"Flüssiges, dickflüssiges oder kristallines Lebensmittel, das von Bienen erzeugt wird, indem sie Blütennektar, andere Sekrete von lebenden Pflanzenteilen oder auf lebenden Pflanzen befindliche Sekrete von Insekten aufnehmen, durch körpereigene Sekrete bereichern und verändern, in Waben speichern und dort reifen lassen."
*Trachtangebot = Das im Flugkreis der Bienen zur Honigerzeugung erreichbare Angebot an Blüten oder Honigtau.